Save-me-Kampagne in Idstein

Die "Save-me-Kampagne" ist ein breites Bündnis von PRO ASYL mit dem Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR), Wohlfahrtsverbänden, Kirchen, Menschenrechts- und Flüchtlingsorganisationen. Sie fordern, dass Deutschland jedes Jahr ein Kontingent an Flüchtlingen aus den Erstzufluchtsstaaten aufnimmt und integriert.

In derzeit 56 deutschen Städten gibt es Save-me-Kampagnen. In Idstein gab es einen einstimmigen Beschluss des Stadtparlaments, in dem die Bereitschaft erklärt wurde, eine Flüchtlingsfamilie aus dem UN-"Resettlement"-Programm aufzunehmen.

Das Idsteiner Friedensbündnis hatte im September 2008 zu einer Informationsveranstaltung über die schwierige Situation von Langzeit-Flüchtlingen in den Erstzufluchtslagern eingeladen. Daraus war ein Engaggement einzelner Mitglieder und Gruppen im Rahmen der "Save-me-Kampagne" entstanden. Als "Geburtshelfer" der Idsteiner Save-me-Kampagne informiert das Friedensbündis an dieser Stelle regelmäßig über den Stand der Initiative in Idstein.

Wenn Sie mehr wissen wollen über "Save-me-Idstein", wenden Sie sich bitte an Frau Ute Schäfer.

Zum Hintergrund

Kriege, politische Krisen oder andere existenzielle Nöte zwingen jedes Jahr viele tausend Menschen zur Flucht. Einen sicheren Staat, der eine neue Lebensperspektive bietet, können die wenigsten Flüchtlinge erreichen. Viele wollen langfristig zurück ins Herkunftsland, doch eine Rückkehr ist oft auf unabsehbare Zeit unmöglich. Ohne eine Perspektive auf ein menschenwürdiges Leben sitzen viele Flüchtlinge jahrelang in eigentlich provisorischen Lagern fest. Wir fordern, Flüchtlinge aus den schwierigen Verhältnissen in den Erstaufnahmestaaten heraus nach Deutschland zu holen.
Seit vielen Jahren stellen Staaten wie die USA, Kanada, Schweden, Dänemark oder die Niederlande jährliche Quoten für eine solche Aufnahme von Flüchtlingen, "Resettlement" genannt, bereit. Deutschland ist bislang noch kein Resettlementstaat. Dennoch hat auch die Bundesrepublik im Laufe ihrer Geschichte mehrfach auch große Gruppen von Flüchtlingen aufgenommen, wenn auch teilweise unter problematischen Bedingungen. Ende der 1970er Jahre fanden zum Beispiel 26.000 vietnamesische Boatpeople dauerhaft Sicherheit Aufnahme in Deutschland, 1999 wurden vorübergehend 10.000 Frauen und Kinder aus dem Kosovo ausgeflogen und nach Deutschland gebracht.

Deutschland sollte sich am internationalen Flüchtlingsschutz verantwortungsvoll und konsequent beteiligen und Flüchtlinge regelmäßig aufnehmen. Die rechtlichen Voraussetzungen dafür sind vorhanden und Platz für Flüchtlinge ist – in Zeiten funktionierender Abschottung und zurückgehender Zuzugszahlen – genug da.

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