Im Juni 2016 präsentierten das Idsteiner Friedensbündnis, die Katholische Kirchengemeinde St. Martin, die Evangelische Kirchengemeinde Idstein und die Freie Evangelische Gemeinde Idstein die Wanderausstellung „Frieden geht anders!“ in Idstein.
Ursprünglich hatte das Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sie erstellt, um anhand von konkreten Konflikten zu zeigen, wie mit unterschiedlichen gewaltfreien Methoden Kriege und kriegerische Auseinandersetzungen verhindert oder beendet werden konnten. Erstmals gezeigt wurde die Ausstellung dann unter großer öffentlicher Beachtungim Herbst 2014 in der Frankfurter Paulskirche.
Sie will zu einer breiten gesellschaftlichen Debatte darüber beitragen, mit welchen Mitteln in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts Konflikte konstruktiv und mit so wenig Opfern wie möglich bearbeitet und gelöst werden sollen.
Eröffnungsveranstaltung
Donnerstag, 9. Juni, 19.30 Uhr
Gerberhaus, Idstein
Syrien: Beendigung des Krieges! Aber wie?
Sonntag, 12. Juni, 17.00 Uhr
Gerberhaus, Idstein
Israel/Palästina –
der scheinbar unlösbare Konflikt
Mittwoch, 15. Juni,19.30 Uhr
Gerberhaus, Idstein
Lesung „Ein paar Tage Licht“
von Oliver Bottini
Freitag, 17.Juni, 19.30 Uhr
Gerberhaus, Idstein
Tunesien: Dialog statt Bürgerkrieg
Dienstag, 21. Juni, 19.30 Uhr
Gerberhaus, Idstein
Krieg in der Ukraine: Wie ist Frieden möglich?
Freitag, 24. Juni, 19.30 Uhr
Gerberhaus, Idstein
Friedens-Gottesdienst und Abschlussfest
Sonntag, 26. Juni, 17.30 Uhr
Gerberhaus, Idstein
„Selig sind, die Frieden stiften!“
Sonntag, 3. Juli, 10.00 Uhr
Freie evangelische Gemeinde Idstein
Adolf-Keller-Str. 4 in Idstein-Wörsdorf
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen sind in der Pdf-Datein zum Download zu finden
Am 13.06.2016 kam die Bekanntgabe, dass die Idsteiner Limesschule mit dem Idsteiner Friedensbündnis in Zukunft kooperieren wird. An diesem Tag bekamen die Schüler zudem Rückmeldungen auf ihre Friedensbotschaften zum Unesco-Tag. Thematisch passend, wurde daraufhin die Koorperation öffentlich bekannt gegeben. Der ganzen Artikel zu den Friedensbotschaften der Limesschüler finden sie hier.
Am 11.06.2016 veröffentlichte die Idsteiner Zeitung diesen Artikel über die Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung »Frieden geht anders! Aber wie?« im Gerberhaus.
Von Beke Heeren-Pradt
IDSTEIN - Beethoven und Mozart mit arabischen Anklängen: Aeham Ahmad ließ die Musik sprechen bei der Eröffnung der Ausstellung „Frieden geht anders“ am Donnerstagabend im Idsteiner Gerberhaus. Der mittlerweile überregional bekannte syrische Pianist, der seit acht Monaten als Flüchtling in einer Unterkunft in Wiesbaden lebt, beeindruckte das Idsteiner Publikum mit seiner Musikalität und der Intensität seiner Botschaft. Musik gegen Krieg und Gewalt – das hatte er schon in seinem vom Krieg zerstörten Heimatland begonnen, und das führt er auch in seinem Zufluchtsland Deutschland, wo er noch immer auf die Anerkennung als Asylsuchender wartet, weiter.
Ausstellung noch bis zum 26. Juni zu sehen
Bestens passt seine Botschaft zum Thema der Ausstellung, die noch bis zum 26. Juni im Gerberhaus zu sehen sein wird: Friedensinitiativen werden hier gezeigt, die mit anderen Mitteln als mit militärischer Gewalt zum Ziel kommen. Die Initiatoren – das Idsteiner Friedensbündnis, die evangelische Kirchengemeinde, die Pfarrgemeinde St. Martin, die Freie evangelische Gemeinde, Pax Christi und die Limesschule Idstein als Kooperationspartner des Friedensbündnisses – hatten zur Eröffnung der Schau, die der Idsteiner Publizist Thomas Meinhard für das Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) konzipierte, nicht nur den syrischen Pianisten eingeladen, sondern auch die Wiesbadener SPD-Politikerin Heidemarie Wieczorek-Zeul. In ihrer Rede zur Ausstellungseröffnung formulierte die ehemalige Bundesentwicklungsministerin, dass Frieden kein endgültiger Zustand sei, sondern vielmehr „ein gesellschaftlicher Prozess abnehmender Gewalt und zunehmender Gerechtigkeit“. „Gerechtigkeit und Frieden gehören zusammen“, postulierte sie und berichtete sowohl aus ihrer Zeit als Bundesministerin, als auch von ihrer auch heute noch aktiven Arbeit für Frieden und Entwicklung, denn der Frieden in der Welt verlange dauerndes Engagement. Prävention auf unterster lokaler Ebene durch ausgebildete „Friedensfachkräfte“, das „Weltwärts“-Programm für internationalen Jugendaustausch, der „globale Fond“ zur medizinischen Hilfe gegen Krankheiten wie HIV und Malaria – das waren einige der Projekte, die sie in ihrer Zeit entwickelte und förderte. Sie hielt ein Plädoyer für die Stärkung der UN-Friedensmissionen, der „Blauhelmeinsätze“, für eine Stärkung der Rolle der Vereinten Nationen insgesamt und der Europäischen Union, die sie ebenfalls als ganz wichtiges Projekt der Friedensförderung ansieht. „Wer den Frieden, will muss den Frieden vorbereiten“, appellierte sie an alle, sich zu engagieren.
Auf den drei Etagen des Gerberhauses ist die Ausstellung mit zahlreichen Informationstafeln und Multimedia-Bildschirmen aufgebaut, die die Besucher informieren über unterschiedliche Friedensinitiativen in so verschiedenen Ländern wie Liberia, Südafrika, Mosambik, den baltischen Staaten und der Ukraine, die eben nicht durch militärisches Eingreifen eingeleitet wurden, sondern vielmehr sich auf gewaltlose Aktion stützten – und damit erfolgreich wurden.